Gemeinsames Lernen (GL)

Aktuelle Situation

Seit 1998 Jahren unterrichten wir integrativ im „Gemeinsamen Lernen“. Der Unterricht wird durch Förderschullehrkräfte und bei Bedarf durch Integrationshelfer/Innen unterstützt. Integriert werden sämtliche Kinder mit ihren individuellen Förderschwerpunkten. SchülerInnen mit formellen Verfahren gemäß AOSF werden an unserer Schule von den jeweiligen Klassenlehrerinnen unterrichtet und durch zwei Förderschullehrerinnen, einer Sozialpädagogin und bei Bedarf stundenweise durch Integrationshelfer/Innen unterstützt.

Ausstattung

Für die sonderpädagogische Förderung der Schüler im Gemeinsamen Lernen stehen den Förderschullehrern eigene Gruppenräume zur Verfügung. Zur Verbesserung der Hör- und Lernfähigkeiten von Schülern mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation wurde ein Soundfield-System installiert.

Zielgruppe

Am Gemeinsamen Lernen nehmen Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf teil. Dieser wird durch die Schulaufsichtsbehörde festgeschrieben. Die Kinder im Gemeinsamen Lernen werden entsprechend ihres sonderpädagogischen Förderschwerpunktes entweder zielgleich nach den Richtlinien der Grundschule unterrichtet oder zieldifferent im Bildungsgang Lernen beschult. 

Auch Schüler mit besonderen Lernschwierigkeiten nehmen an der sonderpädagogischen Förderung teil. Diese besonderen Lernschwierigkeiten können sich in Problemen beim Sprechen, Lesen und Schreiben, in Problemen beim Rechnen und in mathematischen Lernprozessen sowie in Problemen im emotional-sozialen Verhalten äußern und werden durch die Klassenkonferenz, ergänzt durch die Schulleiterin, unsere Förderschullehrerinnen und der Sozialpädagogin, auf Grundlage von Entwicklungsgesprächen festgeschrieben.

Sonderpädagische Förderung

Die sonderpädagogische Förderung der Schüler mit und ohne formelles Feststellungsverfahren richtet sich nach dem individuellen Förderbedarf des Kindes bzw. nach dessen Lernschwierigkeiten. Dieser wird durch die Förderschullehrkraft in einer individuellen Förderplanung in Zusammenarbeit mit der Klassen- oder Fachlehrkraft festgeschrieben und regelmäßig evaluiert. Die Kinder im Gemeinsamen Lernen und die Kinder mit besonderen Lernschwierigkeiten werden entweder im Rahmen des Klassenunterrichtes unterstützt, in kleinen Fördergruppen oder in Einzelförderung sonderpädagogisch betreut. Hierzu stehen besondere Fördermaterialien zur Verfügung:

  • Beraten-Fördern-Lernen (auch für die schulische Diagnose)
  • Lehrwerk „Einsterns Schwester“ (Cornelsen-Verlag) für den Anfangsunterricht im sprachlichen Bereich
  • Lehrwerk „Schreiben und Lesen mit Lisa“ für den Anfangsunterricht im sprachlichen Bereich
  • Lehrwerk „Klick“ (Cornelsen-Verlag) im sprachlichen Bereich
  • Lehrwerk „Stark in“ (Schroedel-Verlag) im mathematischen Bereich
  • Wörterbuch (Jandorf-Verlag)
  • Nikitin-Material
  • Sprachspiele zur Förderung der phonetisch-phonologischen, morphologisch-syntaktischen, semantisch-lexikalischen und pragmatisch-kommunikativen Sprachebene („Logo Ludo“, „Lingo Play“, „Wer, Wie, Was“, Lautgebärden, Material zur Förderung der Mundmotorik)
  • Diagnosebogen für Schüler mit Auffälligkeiten im emotional-sozialen Verhalten (ELDiB)
  • Materialien zur Förderung der emotional-sozialen Entwicklung (Arbeitsmappen „Mach´s besser“, Bildmaterialien, Bildkarten, Aufgabensammlungen, Sanduhren, Lernampel)
  • Aufgabensammlungen zum Üben der Druckschrift/ Grundschrift
  • Aufgabensammlungen zum freien Schreiben (Schreiben zu Bildern, Bildkarten)
  • Arbeit mit Lernwerkstätten

Unterrichtsorganisation

Für das Gemeinsame Lernen erweisen sich die gleichen Methoden als günstig:

  • konsequente Individualisierung und Differenzierung
  • schüler- und handlungsorientierter Unterricht
  • offener Unterricht
  • Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit
  • freie Arbeit / Tages- und Wochenplanarbeit
  • Werkstattarbeit
  • spielendes Lernen
  • Lernen mit allen Sinnen·
  • Pädagogen gelenkte Unterrichtsphasen
  • Lernen lernen
  • fächerübergreifende Projekte
  • Arbeitsgemeinschaften
  • Lernen durch Bewegung

GU innerhalb der Klasse

Die GrundschullehrerInnen und FörderschullehrerInnen/ Sozialpädagogin bilden ein Team, das sich gemeinsam für alle Kinder einsetzt. Daher finden regelmäßig Gespräche statt. Im Rahmen einer gegenseitigen Beratung werden die individuellen Förderpläne - bezogen auf die Lernfort­schritte der Kinder - festgelegt und die benötigten besonderen Unterrichtsmaterialien erstellt, bzw. dem Leistungsvermögen des jeweiligen Kindes angepasst. Alle am Gemeinsamen Lernen beteiligten LehrerInnen nehmen darüber hinaus regelmäßig an Fortbildungs­veranstaltungen teil, um ihren Unterricht weiterhin zu optimieren.

Zusammenarbeit

Die Förderschullehrerinnen beraten auch GrundschullehrerInnen an der Schule bei Kindern mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten.

Der Elternberatung kommt ein besonderer Stellenwert zu. Regelmäßige Gespräche und intensive Zusammenarbeit fördern den Lernfortschritt und tragen zu einer entspannten Atmosphäre bei.

Ein weiteres wichtiges Aufgabengebiet ist eine möglichst kontinuierliche Zusammenarbeit mit Institutionen und Einrichtungen (Ärzte, Beratungsstellen, Schulpsychologischer Dienst, Sprachtherapeuten, Frühfördereinrichtungen) und die Kooperation mit Förderschulen.

Arbeitsfeld Gemeinsames Lernen

Ziele

  • Individuelle Diagnostik der Kinder im Gemeinsamen Lernen
  • Therapieimmanenter Unterricht im Teamteaching
  • Individuelle Einzel- und Kleingruppenförderung (auch jahrgangsübergreifend) im sprachlichen und mathematischen Bereich
  • Spezielle Förderung auf allen Wahrnehmungsebenen
  • Entwicklung der sozialen Kompetenzen (gegenseitiges Verständnis und Hilfestellung, Rücksichtnahme, kooperatives Lernen, Akzeptanz von Stärken und Schwächen anderer)
  • Entwicklung der individuellen Kompetenzen (Ermutigung, Stärkung der Persönlichkeit, Abbau von Störungsbewusstsein, Aufbau von Empathie)
  • Integration der Kinder im Gemeinsamen Lernen und der Kinder mit besonderen Lernschwierigkeiten in den Klassenverband
  • Weiterbildung

Vereinbarungen/Organisationsformen

  • regelmäßig stattfindende Entwicklungsgespräche in allen Jahrgangsstufen
  • strukturiertes Eröffnungsverfahren auf der Grundlage der AO-SF in enger Kooperation mit den Eltern, der Schulaufsicht und den Nachbarschulen
  • Einrichtung von Fördergruppen (auch jahrgangsübergreifend)
  • Spezielle Förderung der
    • Wahrnehmungsebenen
    • Konzentration und Aufmerksamkeit
    • Psychomotorik
    • Entspannung und inneren Ruhe
    • Kinesiologie
    • sprachlichen Fähigkeiten bei Bedarf (ambulante Sprachtherapie)
    • Graphomotorik
  • Spezielle Förderung in den Fächern Deutsch und Mathematik
  • Regelmäßige Teamabsprachen
  • Erstellung von individuellen Förderplänen
  • Intensive Elternberatung
  • Zusammenarbeit mit Institutionen und Einrichtungen (Ärzte, Beratungsstellen, Schulpsychologischer Dienst, Sprachtherapeuten, Frühfördereinrichtungen)
  • Kooperation mit Förderzentren
  • Besuch von Fortbildungsveranstaltungen und den regionalen Fachkonferenzen
  • Computer unterstützende Förderung im Computerraum

Praktische Umsetzung

  • Spezielle Freiarbeitsmaterialien
  • Move - It – Boxen
  • Computerbasierte Lernprogramme
  • Förderräume für die Förderschullehrer

Planung/Ausblick

  • Schulische Diagnostik für Schüler mit besonderen Lernschwierigkeiten
  • Anschaffung von Diagnosematerialien für den sprachlichen und mathematischen Bereich und für Auffälligkeiten in der emotional-sozialen Entwicklung
  • Schaffung neuer Förderräume
  • Weitere Anschaffung und Ergänzung von Fördermaterialien
  • Ausbau der Zusammenarbeit mit Kindergärten
  • Kooperation mit weiterführenden Schulen (Sek.I > Fortführung des Gemeinsamen Lernens)
  • Ausbau der Zusammenarbeit mit Förderzentren