Förderkonzept

Gemäß Schulgesetz NRW hat jeder junge Mensch ein Recht auf individuelle Förderung. Aufgabe und Ziel der Grundschule ist es, alle Kinder unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lernmöglichkeiten bestmöglich zu fördern in ihren kognitiven, praktischen, musischen und motorischen Fähigkeiten, in ihren sozialen Verhaltensweisen sowie in ihrer ganzen Persönlichkeitsentwicklung. Dieser Aufgabe dient der gesamte Unterricht in allen Fächern, zusätzlich wählbare freiwillige Angebote (Arbeitsgemeinschaften), Förderangebote, die OGS und das umfangreiche Schulleben. Die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder erfordern einen differenzierten und abwechslungsreichen Unterricht, der lernstarke und lernschwächere Schüler sowie schneller und langsamer arbeitende Kinder gleichermaßen zu ihrem Recht kommen lassen. Ebenso sollen besondere Begabungen und Neigungen unterstützt, bei vielen Kindern aber auch geweckt und entdeckt werden.

Förderung im Klassenunterricht

Schwerpunkt des alltäglichen Förderns im Regelunterricht bildet die innere Differenzierung. Neue Inhalte werden im Allgemeinen im Klassenverband erarbeitet. Angeschlossene Übungen zur Anwendung, Vertiefung, Weiterführung und Wiederholung lassen sich meist differenziert gestalten. Hier erhalten verschiedene Schülergruppen unterschiedliches Material, welches auf ihre Lernvoraussetzungen und Bedürfnisse abgestimmt ist. Die eingeführten Lehrwerke „Bausteine“ (Deutsch) und „Welt der Zahl“ (Mathematik) sind stark an der individuellen und selbständigen Arbeit der Schüler ausgerichtet und ermöglichen ihnen im Allgemeinen, in ihrem eigenen Lerntempo vorwärts zukommen. Sie bieten auch eine Fülle an Zusatzmaterial an, das gezielt zur Differenzierung einsetzbar ist. Darüber hinaus haben die Lehrkräfte eine Vielzahl an Lehr- und Arbeitsmitteln selbst entwickelt, die den Kollegen zur Verfügung gestellt werden. Es wird außerdem auf bewährte eingeführte Lernmittel mit Selbstkontrolle wie z.B. LÜK und Mini-LÜK, Paletti und Logico zurückgegriffen. Weiterhin angeboten werden Fördermaterialien zu den verschiedenen Lehrwerken, die Leseleiter nach der Silbenmethode, die Materialien zur Rechtschreibförderung von Sommer-Stumpenhorst. Im Rahmen der inneren Differenzierung werden Wochenplanarbeit, Werkstätten und die Arbeit mit Stationsbetrieb situativ eingesetzt. Fortgeschrittene und schnell arbeitende Schüler erhalten Aufgaben, z. B. aus den Forderheften zum Lehrgang, oder weiteres Zusatzmaterial mit besonders anspruchsvollem Inhalt, die sie nach der Erledigung vom Lehrer überprüfen lassen können. Im Computerraum, sowie in allen Klassen stehen mehrere Computer zur Verfügung, an denen mit geeigneter Software (z.B. „Budenberg“ für Deutsch, Mathematik, Englisch und Sachkunde, „Lernwerkstatt“ für Deutsch und Mathematik, sowie Antolin für die Leseförderung) einzelne Kinder oder die Schüler und Schülerinnen einer ganzen Klasse individuell gefördert werden können. Die Sozialformen „arbeitsteilige Partner- oder Gruppenarbeit“ eignen sich ebenfalls gut zur inneren Differenzierung. Sinnvoll ist hierbei auch das „Helfersystem“, bei dem die Kinder sich gegenseitig unterstützen. Davon profitiert sowohl das lernende als auch das helfende Kind.

Fördern und Fordern im Förderunterricht

Die Voraussetzung für individuelle Förderung sind verschiedene Formen der Diagnostik. Im Bereich Mathematik und Deutsch sind an unserer Schule folgende Medien hervorzuheben:

  • HSP1
  • HSP2
  • Lesestolpertest
  • Online Diagnose Grundschule (Schroedel)
  • sowie einzelne Kalkulie-Testungen durch den Schulpsychologen
Darüber hinaus sind Unterrichts- ­und Schülerbeobachtungen, verschiedene Formen der Lernkontrollen, Teamgespräche und ggf. Untersuchungen von außerschulischen Institutionen Grundlagen für unsere Förderungen.
Innerhalb der Stundentafel für den Kernunterricht (Deutsch, Mathematik, Sachunterricht) sind zwei Stunden Förderunterricht vorgesehen. Darüber hinaus arbeiten alle Kinder ab der 2. Klasse mit dem Leseförderprogramm `Antolin´, ab der 2. Klasse wird nach Bedarf eine gezielte Leserechtschreibförderung angeboten.
Die beiden Stunden Förderunterricht werden nach Möglichkeit zur speziellen Förderung kleinerer Gruppen von Schülern in Form eines Förderbandes genutzt. Dabei berücksichtigen wir die Vorgabe, dass jedes Kind individuell gefördert werden soll. Hier werden nicht nur Kinder mit besonderen Lerndefiziten, sondern auch durchschnittlich begabte und besonders lernstarke Kinder gefördert.
Für lernstärkere Kinder wird in den Klassen 2, 3 und 4 jeweils ein besonderer „Forderkurs“ in Deutsch und in Mathematik eingerichtet (sofern die Lehrerstundenzuweisung dies zulässt). In diesem Kurs wird in Form der äußeren Differenzierung gearbeitet. Für die teilnehmenden Schüler steht ein erweitertes anspruchsvolles Aufgabenangebot zur Verfügung. Die Gruppe ist flexibel zusammengesetzt, so dass die Schüler in der Lerngruppe mitunter wechseln. Diese „Forderstunden“ finden gleichzeitig mit den übrigen Förderstunden in den Fachbereichen Deutsch und Mathematik statt. Durch den Einsatz einer zusätzlichen Lehrkraft in diesen Unterrichtsstunden, werden kleinere Lerngruppen ermöglicht. Dies unterstützt eine gezielte Forderung und Förderung.

 

Die Fördergruppen werden für einen bestimmten Zeitraum zusammengestellt, also nicht fest für die Dauer des Schuljahres. Wenn Kinder gewisse Lern­ziele erreicht haben, können sie die Gruppe wechseln.

 

Um effizienten Förderunterricht durchzuführen, ist ein regelmäßiger Austausch zwischen der Klassenlehrkraft und der Förderlehrkraft notwendig. Verantwortlich für die Organisation des Förderunterrichts (Zusammenstellung der Schülergruppe; Unterrichtsinhalte und –ziele) ist die Klassenlehrkraft.

 

Einige Lehrkräfte der Schule ergänzen bzw. ersetzen diese Organisationsform durch ein weiteres Modell. Hierbei bleibt die gesamte Klasse in den Förderstunden zusammen und erhält diffe­renzierte Aufgabenstellungen. Die Lösungen werden dann später vom Lehrer kon­trolliert und mit den Kindern besprochen oder sie können von den Schülern selbst auf ihre Richtigkeit hin kontrolliert werden. Hier hat sich die Arbeit im Computer­raum der Schule sehr bewährt.

Ziele des Förderunterrichts in Deutsch

  • effektiv, kontinuierlich und schwerpunktorientiert arbeiten
  • Gefühl und Sensibilität für Sprache entwickeln
  • Lese-und Sprachkompetenzen verstärken
  • das Rechtschreibgefühl festigen
  • sinnentnehmendes Lesen auch anspruchsvollerer Texte fördern
  • mündliche Vorträge einüben
  • zu Äußerungen anderer Kinder Stellung nehmen.

Ziele des Förderunterrichts in Mathematik

  • eigene Lösungswege ausprobieren, verifizieren und Lösungen begründen
  • mathematische Strukturen kennenlernen, diese verstehen, übertragen und erklären
  • einen kreativen Umgang mit Aufgabenstellungen entwickeln
  • andere Arbeitsmittel und Materialien kennenlernen
  • mehr Raum für mathematische Disziplinen neben der Arithmetik schaffen wie beispielsweise Kombinatorik, Wahrscheinlichkeiten, Sachrechnen
  • „Knobelaufgaben“ bedenken, ausprobieren und Lösungsversuche erklären.

Entwicklungsgespräche

Diese sind ein wesentliches Instrument zur Beratung und zur individuellen Förderung unserer Schüler/innen. Thema der Gespräche ist, wie und mit welchen Methoden oder Unterstützungsmaßnahmen die Lehrkraft jedes einzelne Kind in seinen eigenen Lernkonzepten und seiner Persönlichkeitsentwicklung voranbringen kann. Dazu treffen sich einmal pro Halbjahr die Klassenleiter/innen einer Jahrgangsstufe mit der Schulleitung, Sonderpädagogen/Innen und Sozialpädadogen/Innen. Auf der Grundlage von Schülerbeobachtungen und Leistungsnachweisen analysieren und diskutieren wir die Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten jedes einzelnen Kindes. Die Schüler/Innen werden so in ihrer Schulbiografie begleitet und unterstützt. Inhalte der Entwicklungsgespräche sind z.B.

  • Schullaufbahn/Förderort
  • Diagnose von Lerndefiziten und/oder Verhaltensproblemen
  • Feststellung des Förderbedarfs
  • familiärer Hintergrund und Elternarbeit
  • externe Unterstützungsmöglichkeiten/ Kooperation mit der OGS
  • erforderliche Maßnahmen
Darüber hinaus verstehen sich die Entwicklungsgespräche ebenso als ein Instrument zur kollegialen Unterstützung im Schulalltag.

Arbeitsgemeinschaften

In Arbeitsgemeinschaften werden viele Kinder erstmals mit interessanten und sinnvollen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bekannt gemacht. Hier können sie vieles ausprobieren und Freude daran gewinnen. Sie ent­decken an sich selbst Talente und Fähigkeiten, die sie außerhalb der Schule, mitunter auch weit über das Grundschulalter hinaus, weiterentwickeln können.

 

Auch die Freude an ihrer Schule, die Begeisterung mit anderen Kindern gemein­sam schönen und sinnvollen Tätigkeiten nachgehen zu können, ist für die kind­liche Entwicklung ganz wesentlich. Auf die Bedeutung der handwerklichen, künstlerischen und musischen Angebote für die kreativen und emotionalen, oft auch sozialen Kompetenzen der Schüler braucht hier nicht eigens hingewiesen zu werden.

 

Seit vielen Jahren werden interessierte Schüler und Schülerinnen an unserer Schule ab Klasse drei ein halbes Jahr lang zu Streitschlichtern ausgebildet. Sie werden im Anschluss daran in den Pausen als Streitschlichter sehr erfolgreich eingesetzt und haben für ihre Schulkameraden eine ganz besondere Bedeutung.

 

Arbeitsgemeinschaften werden allen Kindern (abhängig von den zugewiesenen Lehrerstunden) vom 2. Schuljahr an jeweils für die Dauer eines Schuljahrs angeboten. Wenn ein Angebot von zu vielen Kindern ge­wünscht wird, kommen die nicht berücksichtigten Kinder auf eine Warteliste und haben dann im nächsten Jahr Anspruch auf Teilnahme daran. Die AG`s finden freitags in der 5. oder in der 5. und 6. Unterrichtsstunde statt. Die Leitung der AG`s unterliegt entweder Lehrkräften, Eltern (z.B. Schülerzeitung) oder externen Kooperationspartnern (z.B. Trommeln, Schach, Sport).

 

Im Nachmittagsbereich finden für die Kinder der OGS weitere Arbeitsgemein­schaften (längerfristig mit Verpflichtung zu regelmäßiger Teilnahme) und „Ange­bote“ (kurzfristig wählbar: auch spontane Teilnahme für eine Einheit ohne Ver­pflichtung zum regelmäßigen Besuch möglich) statt. Unser Förderverein unterstützt alle Arbeitsgemeinschaften auch finanziell nach Bedarf.

Außerschulische Lernorte

Das soziale Lernen wird nicht nur in den vielfältigen Unterrichtsformen und den Arbeitsgemeinschaften gefördert. Vor allem auch die außerschulischen Lernorte bieten besonders für Kinder mit mangelnden sozialen Kompetenzen ein bedeutsames Lernfeld. Das erfolgreiche Miteinander in den Lerngruppen kann hier in besonderer Weise vermittelt und geübt werden. In allen Jahrgangsstufen werden verschiedene Exkursionen zu außerschulischen Lernorten veranstaltet, z.B.:

  • Besuch der Feuerwehr in Waldniel
  • Theaterbesuche
  • Besuch des Krefelder Zoos
  • Besuch des Planetariums in Bochum
  • Museum Jagd und Mensch Brüggen
  • Exkursionen zur Schwalm/Schwalmverband